Fotos: Ralf Hube
Bericht zur APD/R –A am 29.10.2011
Nachdem ich mit meiner Hündin Duchess mehr als zufrieden mit ihrem ersten Schnupperworkingtest war, sah ich mich bestärkt, sie kurzerhand zu der bald stattfindenden Dummyprüfung für Anfänger zu melden. Ihre erste Prüfung überhaupt. Gesagt, getan und der große Tag sollte auch bald schon kommen. Tagelang zuvor war ich schon aufgeregt und wenn ich daran dachte, zog sich mein Magen zusammen obwohl es doch nur eine von vielen Prüfungen ist, die ich mit meinen Hunden schon gemacht habe… Ich mach mir immer viel zu viele Gedanken!
Dann war er da, der Prüfungs-Tag! Um 5 Uhr klingelte der Wecker, denn uns stand noch eine knapp 2 Stündige Tour quer durch den Schwarzwald bevor und um 8 Uhr war der „Check In“ geplant.
Im herrlichen Revier des Grafen von Bissingen bei bestem Wetter angekommen, wurde man vom sehr netten Retriever4all-Team mit Kaffee und leckerem Brombeer-Likör begrüßt und es wurden erst einmal die Papiere und die Chipnummern kontrolliert und jeder bekam seine Startnummer mit einem kleinen „Care-Paket“. Danach gab es die offizielle Begrüßung des Sonderleiters Dietmar Erb und der Richterin Petra Beringer, die ich noch nie anders erlebt habe als gut gelaunt und mit einer liebevollen Art. Sie erklärte den 12 Startern nochmals, worauf es ihr ankommt, was ihr wichtig ist, was die Teilnehmer heute erwartet und das jeder am Abend mit demselben Hund zurückfährt, auch wenn es nicht so laufen sollte, wie man sich es vorgestellt hat!
Am Start waren 2 Flat Coated Retriever, 3 Golden Retriever und 7 Labrador Retriever. Duchess und ich hatten die Startnummer 7 – wie sich bald herausstellen sollte, unsere Glückszahl J
Dann wurde es für alle ernst. Begonnen wurde mit der Verloren-Suche an einem Waldhang. Da es sehr steil nach oben ging, war das Suchengebiet mehr breit als tief. Dabei machte es aber kaum Sinn, sich an der Grundlinie entlang zu bewegen, da man den Hund sonst durch einen Wall von Brennnesseln oder Buschwerk schicken musste. Es war sinnvoller, in der Mitte stehen zu bleiben und seinen Hund eher in verschiedene Richtungen in das Suchengebiet zu senden. Leider hatte das erste Team, ein Golden-Rüde mit seinem Frauchen, hier schon Pech und verließ die Aufgabe mit einer Null wegen Tauschen. Die nachfolgenden Teams konnten das erste Fach alle bestehen, Duchess war mit ihren Dummies im Nu fertig und ich war mit unserer ersten Leistung sehr zufrieden.
Dann ging es weiter zum Appell-Fach auf die große Wiese. Mittlerweile kam im Wartebereich die Sonne über den Hügel, so dass die Temperatur merklich anstieg. Für jeden Teilnehmer war bald klar, dass Frau Beringer die Teams direkt nach dem Appell die Land-Markierung arbeiten ließ. Kam der Hund also mit dem „Appell-Dummy“ zurück, blieb man an dieser Stelle stehen, drehte 90° nach vorn und bekam dort seine Markierung geworfen.
So hatte man beide Aufgaben in „einem Abwasch“ erledigt und es ging sehr zügig voran.
Auch beim Appell konnte eine Golden-Hündin nicht bestehen, sie wollte einfach nicht das Dummy aufnehmen, weil Frauchen ihr es beim 1. Schuss mit „Nein“ verboten hatte… Das war wirklich sehr schade. Duchess ließ sich bei den ersten Schritten der Fußarbeit von den hinter uns mitlaufenden Leuten irritieren, weil sie sowas gar nicht kennt (wir wissen, was wir üben müssen!), aber machte ihre Sache letztendlich sehr gut und hat ebenso das Dummy beim Appell gut markiert. Die Land-Markierung direkt im Anschluss war eine Punktlandung und so konnten wir uns schon mal in die Mittagspause verabschieden, wo es leckere warme Fleischkäse-Semmeln gab, die man in der Sonne sitzend und mit den netten Teilnehmern plaudernd verspeiste.
Gut gestärkt machten wir uns nun auf zur letzten Aufgabe. Die Wassermarkierung stand an und natürlich machte ich mich vorher wieder verrückt… was da alles passieren kann… bloß nicht noch die letzte Aufgabe verhauen, wo es doch bis jetzt recht anständig lief!
Da uns für diese Aufgabe der Neckar als fließendes Gewässer zur Verfügung stand, wurde das Dummy am gegenüberliegenden Ufer in den Bewuchs geworfen (der Neckar entspringt bei Villingen-Schwenningen und ist in Rottweil erst einen Dummywurf breit – bevor es Missverständnisse gibt 😉
Nun standen Duchess und ich also am Ufer des Neckar und erwarteten unsere letzte Aufgabe. Der Schuss fiel und das Dummy landete im gegenüberliegenden Uferbewuchs. Nach der Freigabe von Frau Beringer schickte ich Duchess zum Apport, sie flitze die Böschung hinunter, ab ins Wasser, schwamm auf die andere Seite, fand sofort und kam ebenso schnell wieder zurück, lieferte ihr Dummy ab und schüttelte sich dann – perfekt! Geschafft! Und mir fiel ein riesen Felsbrocken vom Herzen 🙂
Außer einem Team, das hier leider wegen Verweigerung des Wassers nicht bestehen konnte, hatten alle diese letzte Aufgabe gemeistert und konnten aufatmen.
Nachdem dann die Punkte zusammengezählt, der Pavillon abgebaut und der restliche Kuchen verputzt war, machten wir uns auf ins Suchenlokal im Nachbarort, wo alle gespannt auf ihre Ergebnisse warteten. Und dann war es so weit! Als Dietmar Erb zu den Platzierungen kam und ich vorher noch nicht aufgerufen wurde, habe ich mich ja schon tierisch gefreut, aber als es dann hieß, dass wir die vollen 80 Punkte erreichten und damit den Suchensieg haben, bin ich fast vom Stuhl gefallen!!! Wahnsinn! Ich bin einfach nur stolz auf meine Dudi und freue mich auf eine schöne Zeit mit ihr in der Arbeitswelt 🙂
Den 2. Platz erreichte Nicole Bixel mit mit der schwarzen Labrador-Hündin Cimba von Lauras Stern und den 3. Platz machte Andrea Scheerer mit der braunen Labrador-Hündin Belenos‘ Pride Acira, nochmals herzlichen Glückwunsch an alle erfolgreichen Teams und bei denen, die an diesem Tag nicht so viel Glück hatten, klappt es ganz sicher beim nächsten Mal – unsere Daumen sind gedrückt!
Ganz herzlich bedanken möchte ich mich beim Retriever4all-Team, die immer alles so super organisieren und für alle Fragen bereit stehen, den Helfern und fleißigen Dummywerfern, ohne die so eine Veranstaltung nicht möglich wäre, der Richterin Petra Beringer, die es versteht einem vor jeder Aufgabe die Nervosität zu nehmen und last but not least ein herzlicher Dank an den Grafen von Bissingen für die Überlassung des fantastischen Reviers, obwohl am nächsten Tag schon eine Entenjagd geplant war. Das ist nicht selbstverständlich!
Claudia Borchert mit Golden-Hündin Fawnquest Amusing the DUCHESS