Die Ostern Open – wie immer von Petra Beringer (und diesmal auch Ulli Schwimmbeck) toll organisiert, waren wie immer schön familiär und ich habe mich genauso „sau“wohl als Starter gefühlt, wie voriges Jahr als Helfer unter anderer Orga.
Vorweg: es war heute nicht wirklich Duchess‘ Tag (Scheinträchtigkeit lässt grüßen!). Zwar schnell wie immer, aber irgendwie „melancholisch“ und nicht ganz bei der Sache. Bei der Suche, womit sie sonst gar keine Probleme hat, nahm sie permanent fragend Kontakt mit mir auf (manchmal konnte ich ihre Fragezeichen über’m Kopf förmlich sehen ;-)) Und ihre Einstellungen zu Markierungen – von denen es reichlich gab: die sind doch dazu da, um darauf eingewiesen zu werden, oder nicht?!?! Naja, wenigstens das Einweisen klappte dann prima :-)) Also heute ein kleines Träumerle. Auf jeden Fall war es ein schöner Tag im Schnee und für alle Teilnehmer wurde Tee und Kaffee zur freien Verfügung gestellt (und Obstler und Jägermeister, aber da habe ich den Inhalt nicht gekostet ;-))
Ach so, unser Ergebnis: 66 von 100 Punkten und immerhin ein „gut“. Wir arbeiten dran ;-)))
Aufgabenbeschreibung Fortgeschrittenen-Klasse
Aufgabe 1 (Anja Möller): Einzel-Walk-Up, Weite Markierung
Das Team geht in Richterbegleitung frei bei Fuß einen Waldweg entlang, Kurve nach rechts.
Nach einigen Metern dreht sich das Team um und es fällt eine Markierung von links nach rechts in den Wind hinter einige Tannen. Nach Freigabe durch die Richterin wurde der Hund geschickt. Auf dem Rückweg fielen hinter dem Hundeführer zwei Schüsse in ein Suchengebiet gerichtet (Beginn Aufgabe 2).
Schwierigkeit war hier, dass auf der linken Seite, wo Schütze und Werfer stand, vom Hund Nr. 3 ein Fuchs heraus gedrückt wurde und fast jeder nachfolgende Hund sich von der Witterung nach links verleiten ließ. Auch Duchess bog erst kurz links ab und ging auch etwas zu tief, nach dem ich sie etwas zurück rief, bekam sie Wind vom Dummy und hatte es sofort. 19 Punkte
Aufgabe 2 (Anja Möller): Einzel- Walk Up, Suche
Das Team steht wie gehabt auf dem Waldweg und dreht nun um 180° um den Walk-Up in Richtung Schützen am Suchengebiet fortzusetzen.
Nach ca. 15 m wurde angehalten und die Richterin beschreibt ein kleines Suchengebiet in einer Senke mit sehr viel Totholz und Ästen, in dem 2 Dummies versteckt sind. Das Suchengebiet umfasst NUR die max. 6 x 10m große Senke, die Dummies wurden tief unter den Ästen oder in Wurzeln von Baumstümpfen versteckt!

Nun sollte der Hund zur kleinen Suche geschickt werden und möglichst beide Dummies finden.
Hier taten sich viele Hunde schwer, da der kleine Bereich schnell überlaufen wurde, die Hund so gut wie keine Witterung bekamen (schon allein wegen des Schnees und weil die Dummies nicht offen lagen). Dazu kam, dass die Dummies bei jedem Team woanders versteckt wurden, so dass es immer mehr Duftspuren gab! Das hatte ich allerdings erst im Nachhinein erfahren und mir wurde damit klar, warum ich den Eindruck hatte, Duchess war öfters über’m Dummy aber suchte dann nicht ausdauernd genug. Es war nur alte Witterung… Duchess hatte hier große Schwierigkeiten, fand irgendwann ihr erstes Dummy in einer Mulde unterhalb eines Baumstumpfes. Danach tat sie sich noch schwerer, blieb in der Suche immer wieder stehen und „fragte“, ich musste sie viel auffordern weiter zu machen und wenn sie suchte, überschoss sie immer die Senke und wollte lieber die Ränder der Senke großflächig absuchen… Irgendwann sollte ich sie dann zurück rufen und Duchess hatte leider nur ein Dummy gefunden. 8 Punkte
Aufgabe 3 (Jörg Mente): Doppelmark
Das Team stand quer auf einem Weg direkt neben einem Schützen. Ein Werfer stand etwas tiefer hinten. Nach Schuss fiel eine kurze Markierung über den Weg nach rechts in eine Dickung hinein. Dann sollte sich das Team um 90° längs zum Weg nach links drehen.
Vor dem Team war nun ein langer gerader Weg, am Ende stand rechts ein weiterer Werfer. Nach Schuss vom gleichen Schützen neben dem Team, wurde nun eine weite Markierung hinter eine Schonung geworfen.
Was man von seinem Standpunkt nicht sah: das Dummy fiel nicht in die Dickung, sondern auf eine hinter den Tannen liegende freie Fläche (siehe Bild unten).
Nach Freigabe sollte der Hund die kurze Markierung zuerst arbeiten, dann die lange.
Die kurze Markierung hatte Duchess punktgenau! Bei der langen Markierung hat sie anscheinend die Dickung nicht verlassen, sondern suchte erst mal hinten in der Dickung, kam dann wieder auf mich zu. Da der Hund mich und ich den Hund kaum sehen konnte, war hier Einweisen recht schwierig, ich sah aber, dass Duchess zwischen den Tannen stehen blieb und mich anschaute. Also schickte ich sie „back“. Sie lief zwar nach hinten, aber zu weit rechts schräg in Richtung Werfer. Bevor sie mir den Weg überquerte, stoppte ich sie und schickte sie nach links. Gerade, als ich den Suchenpfiff geben wollte, sah ich, dass sie schon mit Dummy auf dem Weg zu mir war. 14 Punkte
Aufgabe 4 (Jörg Mente): Blind
Das Team blieb auf der Stelle, von wo das Doppelmark gearbeitet wurde, stehen. Der Richter beschrieb ein Blind, dass sich ca. 4 m hinter einer auf dem Weg quer liegenden Tanne befand, im spitzen Winkel zur alten Fallstelle der Markierung. Gesamtlänge der Strecke ca. 75 m.
Duchess lief erst schön gerade, ließ sich dann aber vom Helfer auf der rechten Seite anziehen. Ich stoppte sie vor dem Wall, vor dem der Helfer stand ab und schickte sie schräg links „back“, sie nahm gut an, blieb aber vor der quer liegenden Tanne stehen. Mit einem weiteren „back“ sprang sie hinüber und hatte das Dummy dann sofort. 15 Punkte
Aufgabe 5 (Anja Möller und Jörg Mente): Walk-Up
Walk-Up links von einem breiten Weg mit jeweils fünf Teams. Auf dem Weg und links vor der Line befanden sich jeweils ein Schütze und ein Werfer. Es gab zwei Durchläufe für jedes Team, wobei ein Richter durch Nennen der Startnummern das Team bestimmte, das arbeiten sollte. Nach dem ersten Durchlauf wurden die Positionen getauscht, es war NICHT automatisch immer das äußere Team dran, sondern es wurde auch aus der Mitte der Line gestartet. Die Markierungen fielen abwechselnd vom rechten und vom linken Werfer, die Dummies vom rechten Werfer wurden nach vorne (Richtung kleiner Baumgruppe) oder zur rechten Seite geworfen, der linke Werfer warf entweder nach vorne oder schräg zur Line Richtung Weg. Die Markierungen, die über den Weg hinweg gearbeitet werden sollten, waren durchaus tückischer, da sich viele Hunde mit der Tiefe verschätzen und auch Witterung zu bekommen war sehr schwer, manchmal standen die Hunde förmlich über dem Dummy und bekamen es nicht in die Nase.
Duchess‘ erste Markierung (ich war mit Startnummer 5 jeweils als Letzte dran) wurde vom linken Schützen nach vorne links genau an die Kante des Weges geworfen. Nach Freigabe schickte ich sie und sie lief exakt auf das Dummy. Leider drehte sie einige Meter vor dem Weg nicht zum Wegrand hin, sondern nach links in den Wind rein vom Weg weg. Ich stoppte sie und wies sie rechts ein, 50 cm vor dem Dummy drehte sie wieder nach links ab (sie ignorierte hier meinen Suchenpfiff!). Nach erneutem Einweisen fand sie dann. Beim zweiten Durchgang warf der rechte Werfer für Duchess nach vorne. Da wir das Ende des Geländes bei mir als letztes Team fast erreicht hatten, fiel unsere Markierung recht unglücklich an die Kante der kleinen Baumgruppe und genau in einer Linie mit dem Schützen, so dass der Schütze den Fallbereich komplett Verdeckte. So konnte Duchess und ich die Tiefe überhaupt nicht einschätzen, zumal der dazwischen liegende Weg das Ganze auch noch erschwerte. Duchess lief wieder zielgerichtet, doch leider zu kurz. Mit einigem Einweisen und Herz in der Hose haben wir unser letztes Dummy aber das doch noch rein bekommen! 10 Punkte